Dorothee Schneider gewinnt mit dem 17-jährigen Showtime beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden den Grand Prix der Special-Tour. Platz zwei ging an die für Norwegen reitende Isabel Freese auf Total Hope OLD. Total Hope, der Totilas-Sohn, mit dem sie schon bei der Weltmeisterschaft in Herning 2022 dabei war. Dritte wurde die Mannschafts-Weltmeisterin von 2014, Fabienne Müller-Lütkemeier auf Valencia As.
Es war ein sehr emotionaler Augenblick für Reitmeisterin Dorothee Schneider. Mit Showtime verbindet sie eine 14-jährige Beziehung. Dreijährig kam das Ausnahmetalent in ihren Stall. Von der Pike an hat sie ihn ausgebildet, bis hin zur größten Sportler-Ehre, zur Olympia-Reife. Zweimal gehörten die Beiden zur siegreichen deutschen Olympiamannschaft, aber der Topathlet hat sich auch schon einige gesundheitliche Auszeiten genommen. Zuletzt hatte Schneider einen Wiedereinstieg in den Turniersport im Januar in Basel versucht, musste das Turnier aber vorzeitig beenden. Lange war nicht klar, ob ‚Showi‘ noch einmal im Viereck zu sehen sein wird. Heute vor dem Biebricher Schloss war es so weit.
„Das war ein sehr sehr besonderer Moment“, war die Siegerin gerührt. „Ich habe gemerkt, wie viel Spaß Showtime hat, wie gut er in der Vorbereitung war und wie viel Emotion dabei ist, wenn wir zusammen ins Viereck reiten – und dann auch noch vor dem Wiesbadener Schloss.“ Noch im Viereck seien ihr das erste Mal die Tränen geflossen. „So ein Pferd hat man nur einmal im Leben. “ Nein, auch wenn Showtime voller Energie stecke und ihr heute ein tolles Gefühl gegeben habe, die Europameisterschaft sei kein Thema mehr für ihn. „Ich möchte mit ihm nicht den Sichtungsweg gehen müssen, ich möchte rein mit Bauchgefühl entscheiden, wann ich ihn noch mal an den Start bringe.“ Und heute habe sie jeden Moment im Viereck nur genossen.
„Wiesbaden ist immer ein Highlight der Saison. Dieser besondere Platz vor dem Schloss – es ist jedes Mal von Neuem ein Gänsehautfeeling, da hoch zu reiten – und dann auch noch auf tollen Pferden mein Ausbildungskonzept mit ins Schlosspark-Viereck nehmen zu können, herrlich!“ Hinzu käme das Wiesbadener Publikum, das schönes Reiten mit Applaus und Emotionen belohnen. „Das macht einfach Spaß.“
Flinker Franzose
Im Preis der Firma Edeka-Georg KG, einer internationalen Vier-Sterne Springprüfung, gewann der 31-jährige Franzose Julien Anquetin auf Cesus de Fougnard. Mit Cesus war der ‚flinke Franzose‘ schon in Weltcup-Springen siegreich, aber in Wiesbaden sind die Beiden zum ersten Mal. In einer Zeit von 59,36 Sekunden hat er sich den Sieg bei seiner Wiesbaden-Premiere gesichert. Dicht hinter ihm platzierte sich Michael Hughes aus den USA mit dem erst achtjährigen First du Murger, vor dem Hessen Ulrich Hensel mit Vancour.