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31.05.2023

„Mein Herz sprudelt über…“

Im Grand Prix Special, dem Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden, hat Showtime unter Dorothee Schneider alle Karten ausgespielt: Super gleichmäßige, ausdrucksvolle Passage, präzise Lektionen exakt am Punkt und das Ineinanderfließen der Lektionen in den Übergängen. Der zweimalige Mannschafts-Olympiasieger hat in seinem ersten Special seit den Deutschen Meisterschaften im Juni 2022 auf den Punkt abgeliefert. Mit 76,723 Prozent siegte das Paar Showtime/Schneider vor dem norwegischen WM-Paar Isabel Freese und Total Hope OLD mit glatten 73,00 Prozent. Platz drei ging an Sandra Nuxoll und Bonheur de la Vie mit 72,426 Prozent.

„Es ist schwer, Worte zu finden“, gestand die Siegerin nach dem Special. „Ich finde, er hat einfach abgeliefert – und es war so leicht. Wir sind natürlich ein eingespieltes Team, aber es ist ja auch unheimlich viel Aura da oben auf dem Platz und er war lange nicht unterwegs. Deswegen ist das alles nicht selbstverständlich, aber dieses Pferd ist einfach etwas ganz ganz Besonders. Er war am kleinen Finger zu reiten und es hat so viel Spaß gemacht. Mein Herz sprudelt über bei diesem Pferd, er ist einfach einzigartig!“

Der elfjährige Totilas-Sohn Total Hope OLD hat auf genau dem Viereck, auf dem vor zwölf Jahren sein Vater die Zuschauer beeindruckte, selbst eine sehr überzeugende Runde hingelegt. „Es hat richtig Spaß gemacht und ich bin natürlich super zufrieden“, freute sich Isabel Freese. „Im Grand Prix hatten wir vielleicht noch ein bisschen mehr Energie drin, aber im Allgemeinen bin ich sehr happy.“ Gerade in der Galopp-Tour habe sie ein super Gefühl gehabt, der starke Galopp sei fast ein bisschen wie ‚abheben‘ gewesen. Nach Wiesbaden bekommt der Hengst, der voll im Deckeinsatz ist, erst einmal drei bis vier Wochen Pause, danach plane sie allmählich die nächsten Turniere.

Dorothee Schneider hatte außerdem ihren Nürnberger Burg-Pokal-Finalisten Dante’s Hit mit in den Schlosspark gebracht und sich in der national ausgeschriebenen Kleinen Tour mit Prix St. Georges und Intermediaire I beide Siege gesichert. „Hier vor dem Schloss ist das eine tolle Übung für alle Youngster“, freute sich die Reitmeisterin über das breit gefächerte Prüfungsangebot im Schlosspark. „Dante ist talentiert, war aber recht angetan von der Kulisse (grinst), trotzdem hat er sich konzentriert. Er hat sich insgesamt toll weiterentwickelt und ich bin sehr froh, dass ich ihn hier dabei hatte.“

Schneider und Kollegen sind froh, in Wiesbaden die Chance zu haben vom Ausnahme-Fünfjährigen bis zum Top-Grand Prix-Sportler alles an den Start bringen zu können. „Ich muss sagen, dass ich von dem Konzept absolut überzeugt bin“, erklärte Isabelle Kettner, Vorstandsmitglied des WRFC und beim PfingstTurnier für den Ablauf der Dressurprüfungen verantwortlich. „Der Sport, den wir in diesen Tagen hier auf dem Schlosspark-Viereck erlebt haben, war absolute Werbung für unsere Veranstaltung und auch für den Sport. Ein wunderbares Beispiel ist Dorothees (Schneider) Sisters Act. 2019 hat sie hier die internationale Tour für die Siebenjährigen gewonnen, dieses Jahr war sie in der Kür-Tour dabei und hat uns gestern im Flutlicht mit ihrer Kür begeistert – so schließt sich der sportliche Kreis und es ist wunderbar, dass wir hier diese ganze Bandbreite des Sports präsentieren können.“

Whitaker – Start-Ziel-Sieg

Whitaker – ein Name steht für britischen Springsport. Vater und Onkel waren Olympia-Teilnehmer, er selbst bei den Olympischen Jugendspielen, bei sechs Nachwuchs-Europameisterschaften und beim Weltcup-Finale in Leipzig 2022: Jack Whitaker. In diesem Jahr ist der 21-Jährige das erste Mal beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden am Start und hat sich gleich den Sieg im Preis der Familie Dyckerhoff gesichert. „Ich bin sehr glücklich, hier zu sein. Wiesbaden ist eine der besten Arenen, in der ich in der letzten Zeit gesprungen bin.“

Auf dem 14-jährigen Equine America Valmy de la Lande sauste Jack in typisch flotter Whitaker-Manier durch den Vier-Sterne-Parcours mit zwei Jokern, kassierte die höchste Punktzahl und das in der schnellsten Zeit von 50,46 Sekunden. An zweiter Stelle platzierte sich der Franzose Emeric George mit Dune du Ru, dicht gefolgt von seiner Landskollegin Penelopé Leprevost auf Fantasy de la Roque Z.

„Ich war froh, als Erster in den Parcours gehen zu können. So konnte ich niemanden vorher zuschauen und habe einfach meinen Plan durchgezogen“, erklärt der Sieger grinsend. „Mein Pferd hat einen etwas ungewöhnlichen Charakter: Er ist 15, verhält sich aber, als wäre er ein Vierjähriger.“ Mit jugendlichem Elan zum Start-Ziel-Sieg!

LONGINES Fluegel blue web 2023