Das Turnier-Fazit
…nach dem 86. LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden
„Wir haben irgendwann aufgehört, auf die Wetter-Apps zu gucken“, schmunzelt Kristina Dyckerhoff, Präsidentin des Wiesbadener Reit- und Fahr-Clubs e.V. (WRFC), im Rückbick auf den Beginn der Turniertage, „und das war auch gut so. Am Ende hatten wir riesiges Glück und das Wetter war lange nicht so schlimm, wie es angekündigt worden war. Ich gebe zu, dass ich bei den schnellen Nummern bei der PferdeNacht schon die Luft angehalten habe, natürlich hat der Boden da gelitten, aber die Parcours wurden dann erst mal um die nassen Stellen herum gebaut und heute ist der Boden wieder überall sehr gut zu springen. Ich bin optimistisch, dass wir einen spannenden Großen Preis erleben. Und persönlich fände ich es ja toll, wenn Michael Whitaker gewinnt.
Die Vielseitigkeit war super. Prof Heicke war begeistert und ist auf jeden Fall das nächste Jahr wieder dabei – das freut uns natürlich. Es waren durch die Deutsche Meisterschaft wesentlich mehr U25-Reiter als die Jahre zuvor am Start. Die jungen Leute müssen das erst einmal kennenlernen – so eng am Publikum, das ist nicht so einfach. Und wenn sie dann am Ende auf den großen Platz flitzen und ihre letzten Hindernisse absolvieren, das ist immer fantastisch. Bei der Dressur standen die Leute gerade am Sonntagabend wie immer in Vierer- und Fünferreihen, die Tribünen waren ausverkauft und die Verabschiedung von Emilio war unheimlich schön. Ein so bekanntes Pferd und eine noch bekanntere Reiterin – das hat natürlich auch eine besondere Außenwirkung. Also, wir sind insgesamt absolut happy.“
Die Gesamtkosten seien in diesem Jahr durch den Regen allerdings höher, Es seien zusätzliche Laufwege angelegt worden etc. Und auch die Reparaturarbeiten am Park nach dem Turnier würden wohl höher ausfallen als in den Vorjahren. „Aber so ist das eben, es ist ein denkmalgeschützter Park und der soll natürlich danach auch wieder so aussehen wie vor dem Turnier.“ Wegen des Wetters seien auch etwas weniger Zuschauer in den Park gekommen, am Ende des Pfingstmontags rechne der WRFC mit 42.000 PfingstTurnier-Besuchern insgesamt. „Und darüber sind wir sehr glücklich“, betont die Präsidentin. „Die Stimmung war überall sehr gut, die Zuschauer haben jeden Regenguss gut gelaunt durchgehalten – das Publikum im Schlosspark ist einfach absolut fantastisch. Die Rückmeldungen der Aussteller seien auch sehr positiv und die große Gruppe der Ehrenamtler – rund 600 sind während des PfingstTurniers im Einsatz – sei mit Feuereifer dabei. „Die sind alle heiß aufs PfingstTurnier.“ Dass sich gerade am letzten Turniertag, dem Pfingstmontag, die Sonne so entschlossen zeigte, freute Dyckerhoff besonders: „Wir hoffen natürlich, dass sich einige Kurzentschlossene noch auf den Weg zu uns begeben.“
Am Samstagabend hatte der Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, Hans-Joachim Erbel, das LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden zudem mit dem Graf-Rantzau-Preis ausgezeichnet. „Das bedeutet für uns, dass wir eine gewisse Aufmerksamkeit auch in Warendorf haben. Wir haben manchmal das Gefühl, wir laufen ein bisschen nebenher, weil wir nur eine Veranstaltung im Jahr machen. Deshalb hat uns diese Auszeichnung riesig gefreut.“
Emotionaler Sonntag
„Es war ein sehr emotionaler Sonntagabend mit der Verabschiedung von Emilio“, resümierte Isabelle Kettner, die sich beim PfingstTurnier um den Ablauf der Dressurprüfungen kümmert. „Die Flutlicht-Kür mit diesem Moment war ein absolutes Highlight für alle Zuschauer, aber auch für mich persönlich.“ Trotz der widrigen Wetterumstände ist Kettner hochzufrieden und glücklich mit der Dressur beim 86. PfingstTurnier. „Wir hatten ein breit gefächertes internationales Starterfeld, wir haben tolle sportliche Leistungen gesehen, die bei uns neue Serie ‚Derby Stars von Morgen‘ hat unser Programm hervorragend bereichert und mein größtes Kompliment geht an die Wiesbadener Zuschauer: Sie haben sich von keiner Wetterprognose abhalten lassen und dicht gedrängt um das Schlosspark-Viereck Reiter und Pferde gefeiert. Einfach klasse!“
Ehrung in dritter Generation
Sie gehören zum PfingstTurnier wie die Papageien und die Pferde: die Hufschmiede der Familie Wagner. 1969 hat Erich Wagner die Schmiede gegründet, 1987 hat Sohn Walter Wagner übernommen. Mitte der 80er Jahre hat sich Walter Wagner das erste Mal als Turnierschmied beim PfingstTurnier um die Hufeisen der Sportpferde gekümmert. Seither gehören die Wagner-Schmiede zum PfingstTurnier, 2005 halten Walters Söhne Stephan und Christoph den Turnierdienst in ihren Händen und sind seither nicht mehr aus dem Schlosspark wegzudenken. 30 Jahre Wagner-Brüder beim PfingstTurnier – danke!