Sieg im Schlosspark für Emilio

Isabell Werth und ihr 18-jähriger Emilio haben den Grand Prix der Kür-Tour, den Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung, beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden gewonnen. Mit 75,065 Prozent setzte sich das Paar an die Spitze des 14-köpfigen Starterfeldes. Reitmeisterin Ingrid Klimke folgte auf Platz zwei. Sie saß im Sattel der zwölfjährigen First Class und erhielt 70,891 Prozentpunkte. Die Schweizerin Andrina Suter sicherte sich mit Fibonacci und 70,370 Prozentpunkten den dritten Platz.

Vier Fragen an die Siegerin:
Emilio war vergangenes Jahr das erste Mal in Wiesbaden, dieses Jahr scheint er sich wieder sehr wohl hier zu fühlen?
Isabell Werth:
Es hat ihm letztes Jahr so gut gefallen, dass er offensichtlich noch mal hierher wollte (lacht). Der Grand Prix heute war eine sehr sichere, sehr souveräne, technisch gute Prüfung – so wie ich mir das erhofft hatte. Er hat das super gemacht, gerade die technischen Dinge Pirouetten, Piaffen, Übergänge, das ging alles wie geschmiert.

Durch den Regen war die ein oder feuchtere Stelle im Viereck, aber das war Emilio egal?
Isabell Werth:
Das muss ich sagen: Hier wurde alles getan und geleistet, was möglich war, um den Boden gut bereitbar zu machen. Ich hatte mir vorher den Ritt einer Kollegin angeguckt, ihr Pferd hatte zwei Taktfehler im starken Trab, da war mir klar, im starken Trab suchen wir heute mal nicht die Herausforderung. Und die Rechtspiourette hätte eigentlich im Viereck genau an einer Pfütze sein müssen. Also habe ich mir beim Abreiten eine ähnliche Pfütze gesucht und dort einmal die Pirouette geritten, das fand er aber nicht super, deswegen habe ich die Pirouette in der Prüfung etwas vorverlegt vor die Pfütze.

Im vergangenen Jahr haben Sie mit Emilio die Flutlicht-Kür hier im Schlosspark gewonnen – dürfen wir davon ausgehen, dass Sie dieselbe Kür und Musik von Puccini und Verdi wieder mitgebracht haben?
Isabell Werth:
Ja, absolut, weil diese Musik so wunderschön ist, so toll zu ihm passt und so zeitlos ist. Es gibt Musiken, die man selbst nicht mehr hören kann, wenn man sie zehnmal geritten hat, aber diese Musik werde ich ganz sicher nicht ändern.

Sie hatten schon mal angedeutet, dass Emilio nicht mehr zu viele Turniere gehen werde. Gibt es schon einen Plan für ihn?
Isabell Werth:
(schmunzelnd, mit einem Blick auf Besitzerin Madeleine Winter-Schulze) Es wird in diesem Jahr sicher das letzte Mal Schlosspark für ihn sein. Und dann werden wir in uns gehen, heute Abend ein Glas zusammen trinken und darüber nachdenken, wie der Plan ist – ob es morgen Abend für ihn generell der letzte Auftritt sein wird oder was wir machen.

Vier-Sterne-Auftakt nach Dänemark
Der Däne Mathias Nørheden Johansen hat mit Ippolito die erste Vier-Sterne-Springprüfung beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden gewonnen. Im Preis der Europa Schule Obermayr blieb der 31-Jährige mit seinem neunjährigen Partner fehlerfrei in 56,75 Sekunden. „Ich hatte mir ein bisschen Gedanken wegen des Bodens nach dem Pech mit dem Regen gemacht, aber die Pferde sind super gesprungen“, freute sich der Sieger. „Der Parcoursbauer und sein Team haben einen super Job gemacht und die Sprünge schön hingestellt, wo der Boden vom Feinsten war. Und die Stimmung war gigantisch.“

Platz zwei ging an WRFC-Ehrenmitglied Michael Jung und den zehnjährigen Chalam LS. Der Reitmeister war 0,15 Sekunden langsamer als der Sieger. Der Ire Billy Twomey setzte sich mit Ace of Herats Z auf Platz drei.Insgesamt blieben genau 50 Prozent der Starter, 21 von 42, ohne Springfehler in dieser 1,40-Meter-Prüfung.