Sieg mit Bestleistung für Katharina Hemmer und Denoix

Steine seien von ihrem Herzen gepurzelt, das gab sie offen zu. Katharina Hemmer und Denoix PCH haben den Grand Prix der Special-Tour, den Preis der Liselott und Klaus Rheinberger-Stiftung, beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden gewonnen. Mit 76,261 Prozent – neue persönliche Bestleistung! „Ich habe das letzte Jahr in Frankfurt mit zweimal personal best in Frankfurt abgeschlossen“, blickt die 29-Jährige zurück. „Dieses Jahr waren wir schon in Aachen und bei meinem ersten Nationenpreis in Frankreich, aber beide Male konnten wir unsere Trainingsform nicht zeigen.“ Umso mehr freue sie sich über die Prüfung heute. „Natürlich weiß ich, dass er gewinnen kann, wenn alles gut geht“, ist Katharina Hemmer von Denoix’ Qualitäten voll überzeugt. „Aber mir war heute nur wichtig, wieder ein gutes Gefühl in der Prüfung zu haben. Wenn ich Zweite oder Dritte geworden wäre, hätte ich mich nicht weniger gefreut, der größte Erfolg war das Prüfungsgefühl.“

In der Feinanalyse erklärte Reitmeister Hubertus Schmidt, bei dem Katharina seit zehn Jahren reitet, von dem sie Denoix vor eineinhalb Jahren übernommen hatte und der sie auch hier in Wiesbaden coachte: „Die erste Piaffe war noch nicht so wie er sie kann – die war ‚nett‘.“ Aber die zweite und dritte Piaffe seien richtig gut gewesen. „In den Zweierwechseln hat er einen nicht ganz durchgesprungen und im starken Schritt bekam er etwas ‚Rückenwind‘. Da waren im Springstadion gerade zwei Nullfehlerritte hintereinander, die mächtig bejubelt wurden – das ist zu uns ins Dressurstadion rübergeschwappt.“

2019 war Hemmer zuvor schon mal im Schlosspark am Start, damals noch im Piaff-Förderpreis, in diesem Jahr nun zum ersten Mal die große Tour – mit großartigem Sieg. Und ihr Ausblick auf morgen klingt so: „Der Special liegt uns eigentlich noch ein bisschen besser als der Grand Prix. Ich werde versuchen, noch einmal eine so lockere Prüfung mit so gutem Gefühl hinzubekommen.
Die Plätze zwei und drei gingen in diesem Grand Prix an Rita Ralao Duarte auf Irao und Carina Scholz auf Tarantino. Die portugiesische Olympiakandidatin erhielt 71,543 Prozent, das ehemalige Mitglied im deutschen Olympiakader beendete die Prüfung mit 71,370 Prozent.

Der Grand Prix Special, der Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden, beginnt am Pfingstmontag um 13.30 Uhr auf dem Dressurviereck vor dem Biebricher Schloss.

Vogel siegt bei Turnierpremiere
Mit neuem Pferd hat sich Deutschlands zurzeit erfolgreichster Springreiter, Richard Vogel, den Sieg im Preis der Pütz Folien GmbH gesichert. In dem 1,40-Meter-Springen blieb Vogel mit dem neunjährigen Belgier Phenyo van het Keysersbos fehlerfrei in 58,69 Sekunden und setzte sich damit vor Michael Jung und Chalam LS mit 59,62 Sekunden. „Es war ein super Parcours“, lobte Vogel. „Wiesbaden ist unser erstes gemeinsames Turnier. Phenyo und ich kennen uns noch gar nicht so lang, aber er hat sich super angefühlt.“
Das Team David Will und Richard Vogel ist seit 2019 im hessischen Dagobertshausen zu Hause, das PfingstTurnier Wiesbaden dadurch eine Art Heimturnier: „Wir kommen immer wieder sehr gerne nach Wiesbaden“, betont Vogel. „Es ist ein wunderschöner Grasplatz und selbst bei diesem Wetter sind die Bedingungen den Umständen entsprechend echt gut. Die Veranstalter versuchen, alles möglich zu machen, damit wir so gut wie möglich reiten können. Auch von der Atmosphäre, den ganzen Zuschauern – Wiesbaden ist ein ganz besonderes Turnier.“
Im Longines Grand Prix, Großer Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden, wird der Weltranglisten-Neunte am Pfingstmontag Cepano Baloubet satteln. „Er ging heute nicht an den Start, von daher hoffe ich, dass er frisch und motiviert ist für den Großen Preis morgen.“