Wiesbadener Doppelsieg für Denoix

Katharina Hemmer und Denoix PCH – mit 75,894 Prozentpunkten hat das Paar den Grand Prix Special, den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden gewonnen. Zwei Starts, zwei Siege auf höchstem Niveau!

Unruhe beim ersten Halten, angaloppieren im letzten starken Trab und leichte Unsicherheit beim Schlussgruß, das waren die Momente, die dem Paar nicht optimal gelungen sind, alles andere lieferten die beiden mit sehr viel Ausdruck, herrlicher Leichtigkeit und technisch präzise ab. Highlights waren nicht zuletzt die Piaffen und die harmonischen Übergänge. „Heute war ja strahlender Sonnenschein mit supervielen Zuschauern, das hat Denoix im ersten Moment etwas beeindruckt“, resümierte Katharina Hemmer. „Bei der ersten Grußaufstellung war er noch sehr umweltorientiert und wollte kurz rückwärts, aber dann hat er sich recht schnell gut auf mich konzentriert.“ Sie habe durch die Prüfung ein richtig gutes Gefühl gehabt. „Der Stolperer am Ende war eigentlich unnötig“, ergänzte sie schmunzelnd. „Aber ich bin super happy, dass wir insgesamt eine so schöne Prüfung zeigen konnten.“

Platz zwei ging mit glatten 74 Prozent an Dorothee Schneider und Dayman. Am Tag zuvor hatte der zwölfjährige Westfale durchaus seine Probleme mit dem nassen Boden, heute fühlte er sich deutlich wohler im Viereck und zeigte eine technisch nahezu fehlerfreie Vorstellung. Erneut machte die Portugiesin Rita Ralao Duarte in Wiesbaden auf sich aufmerksam. Nach Platz zwei im Grand Prix setzte sich die Olympiaanwärterin mit ihrem elfjährigen Lusitano Irao im Special auf Platz drei. Ihr Ergebnis: 73,213 Prozent.

Acht der zwölf Starter punkteten im Special über 70 Prozent, vier Nationen waren vertreten, die Dressurwettbewerbe insgesamt spannend und auf hohem Niveau. „Das ist ein traumhaftes Turnier“, strahlte die Siegerin. „Ein Turnier in einer solchen Kulisse und mit so viel Herzblut – das macht einfach Spaß und es ehrt einen als Teilnehmer, hier reiten zu dürfen.“

Zoom – Star von Morgen
Zum ersten Mal hat die Serie ‚Derby Stars von Morgen‘ in Wiesbaden Station gemacht. Den Sieg sicherten sich Helen Langehanenberg und der zehnjährige Zack-Sohn Zoom mit 72,684 Prozentpunkten vor Moritz Treffinger auf Morricone mit 71,737 Prozent.

„Gestern hatte uns das Wasser auf dem Platz noch etwas aus dem Konzept gebracht“, erklärte Langehanenberg. „Er ist einfach ein sehr sensibles Pferd, introvertiert und noch mit wenig Selbstvertrauen, aber heute war ich mit der Runde einfach nur glücklich. Auch wenn er ein paar Piaffe-Tritte eingebaut hat, die zu viel waren, insgesamt ist er aus sich heraus gekommen und das ist ja genau das, was wir wollen.“

Hessischer Sieg im Dyckerhoff-Preis
33 Starter aus 13 Nationen gingen bei dem Jokerspringen, dem Preis der Familie Dyckerhoff, an den Start. Nur vier schafften es, die höchste Zahl von 65 Punkten zu erreichen. Bei gleicher Punktzahl entscheidet in diesem Springen am Ende die Zeit über Sieg und Platzierungen. 65 Punkte in weniger als 60 Sekunden – das schaffte nur die 28-jährige Nicola Pohl aus Marburg im Sattel von Arlo de Blondel. Auf Platz zwei sprang sich ein junges Paar aus Belgien: die Reiterin 24, das Pferd erst neun, Emilie Conter auf Portobella van de Fruitkorf, sammelten ebenfalls 65 Punkte, brauchten dafür aber gut eine Sekunde länger als die Siegerin. Clara Blau und die ebenfalls neunjährige Lavinia TL wurden Dritte.

„Ich bin natürlich super happy“, strahlte Nicola Pohl. „Arlo habe ich jetzt seit mehr als zwei Jahren und er ist einfach die coolste Socke überhaupt. Er hat so einen großen Charakter. Er ist zwar nicht der Größte, aber ich glaube, er hat das größte Herz von allen. Durch ihn habe ich die Möglichkeit, bei solch großartigen Turnieren auch vorne platziert zu sein.“ Letztes Jahr habe sie in Wiesbaden nicht mitreiten können, deswegen freue sie sich umso mehr, in diesem Jahr wieder dabei zu sein. „Wiesbaden ist einfach ein wunderschönes Turnier und dass es dann heute auch noch so gut für mich gelaufen ist, macht es natürlich noch besser.“

Sonderehrung Wilfried Schormann
Wilfried Schormann – besser bekannt als Schorly – ist seit Ende der 1990er Jahre als FEI-Steward beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden im Einsatz. Er ist der Herr der Siegerehrung, er kennt jeden Reiter und jeder Reiter kennt ihn. Wenn ‚Schorly‘ da ist, läuft alles reibungslos. Für seinen langjährigen unermüdlichen Einsatz wurde Wilfried Schormann heute die Ehrenmitgliedschaft im Wiesbadener Reit- und Fahr-Club e.V. verliehen.